Previous Page  30 / 228 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 30 / 228 Next Page
Page Background

über das Stift übertrug der Kaiser an Johann Ulrich von Eggenberg. 1627 verfügte Kaiser Ferdinand II, dass

der Erzbischof von Prag mit seinen Suffraganen und allen infulierten Äbten Böhmens (darunter die Äbte von

Hohenfurt und Goldenkron) in den böhmischen Landständen Sitz und Stimme haben. 1719 kam das

Fürstenhaus Schwarzenberg in den Besitz der Herrschaft Krumau und damit der Schutzherrschaft über das

Stift. 1822 wurde die Schutzherrschaft von Krumau abgetrennt und eigenständig. 1859 wurde das 600-

jährige Gründungsjubiläum festlich begangen, in deren Rahmen wurde eine Volksmission abgehalten, dabei

betrug die Zahl der Beichtenden 16000. Im Laufe der Jahrhunderte wurden Stiftskirche und Klosteranlage

erneuert und ausgebaut.

Die Pfarrei Hohenfurt wurde von Weltpriestern betreut. Als sich in dem Gebiet die Lehre Luthers

auszubreiten begann, verlangten 1540 Abt und Konvent das Einschreiten des Vater-Abtes von Wilhering.

Anschließend betreuten die Hohenfurter Zisterzienser die Pfarrei. Als 1615 der Weltpriester Johann

Mussigerus Pfarrer wurde und durch seinen Übertritt zum Luthertum auch viele Gläubige zumAbfall

brachte, wurde er vertrieben und die Pfarrei mit Stiftspriestern besetzt. Abt Stanislaus Preinfalk erweiterte

1715 die Pfarrkirche.

Pfarrer: Felix (Karl) Dick,

Hohenfurter Zisterzienser, Erzpriester in Krumau, erster Dekan in Hohenfurt,

Jubelpriester, Personaldechant, Ehrenkonsistorialrat, Bischöflicher Notar, Ehrenbürger von Heuraffl,

Geboren: 12. Oktober 1854 in Budweis / Böhmen

Gelübde: 7. Oktober 1877,

Priesterweihe: 26. Juli 1877 (als Student des IV.Jahrgangs).

Als Kaplan: in Strobnitz 10.8.1878, in Hohenfurth 25.1.1885.

Als Pfarradministrator: in Heuraffl 1.11.1888, in Rosenberg 16.6.1893, in Komařice 1901,

Die Pfarrei Hohenfurth betreute er seit 28.8.1904. Im Jahr 1933 wurde Hohenfurth zum Dekanat erhoben

und P. Dick wurde Dekan des neuen Dekanats Hohenfurth. Erzpriester des Archipresbyterates Krummau

wurde er am 22.7.1911. Wegen hohen Alters verzichtete er Ende 1938 auf das Amt des Dekans und

Anfang 1939 auf das Amt des Dechants von Hohenfurth. 1939 bis 1941 lebte im Stift und nach dessen

Aufhebung durch das NS-Regime im Jahr 1941 lebte er wieder im Pfarrhof Hohenfurth, wo er am 22.3.1944

starb.

Kaplan und Expositus in Kienberg: Hermann Alois Leitgeb,

Hohenfurter Zisterzienser, Bischöflicher

Notar, Novizenmeister,

Geboren: 3. Dezember 1893 in Zulissen / Oberösterreich,

Gelübde: 5. August 1917,

Priesterweihe: 19. August 1917.

Kaplan in Rosenberg 1.9.1918, Kooperator in Strobnitz 1.9.1925, Kaplan in Rosenthal 1930, Katechet in

Hohenfurth und Kienberg 1934, Kaplan in Rosenthal 1935, Kooperator in Strobnitz 1937, Kaplan-Expositus

in Kienberg 1938, Pfarradministrator in Strobnitz 1.1.1940 bis 1946. 1941 Anschuldigung durch die

Gestapo, die Frauen seines Geburtsortes zu einem Protest gegen die Entfernung der Schulkreuze aufgefordert

zu haben. Nach Untersuchung und Verhör wurde das Ermittlungsverfahren eingestellt. Am 10. 5. l945

sollte er mit 30 Bürgern von Strobnitz gehängt werden; infolge schnellen Eintreffens der Russen wurde die

Hinrichtung nicht ausgeführt. Anfang 1946 lebte er im Stift Hohenfurth und bat mit Unterstützung des

Abtes um Bewilligung in ein österreichisches Kloster übertreten zu dürfen. Er war dann im Stift Rein, wo er

am 25.1.1966 zum Prior gewählt wurde. Er starb dort am 27.6.1977.

Hilfskaplan: Raphael Johannes Staudinger,

Hohenfurter Zisterzienser,

Geboren: 11. Mai 1911 in Hohenfurt,

Gelübde: 26. Juli 1933,

Priesterweihe: 3. April 1938.

Bis 1.10.1940 Kooperator in Hohenfurth, dann Kooperator in Malsching, Einberufung am 4. 12. 1940 zum

Sanitätsdienst. Vom Krieg nicht zurückgekehrt. Unsicher, ob die Tagebuchaufzeichnung des Abtkoadjutors

P. Dr. Kaindl über P. Staudinger ”gefallen 1948" ein Irrtum in der Jahreszahl ist oder den Tod in

Gefangenschaft bedeutet.

Katechet in der Volks - und Bürgerschule: Nivard Wilhelm Sulzer,

Hohenfurter Zisterzienser,

Geboren: 28. Mai 1910 in Woraschne, Pfarrei Malsching,

Gelübde: 26. Juli 1933,

Priesterweihe: 3. April 1938.

Katechet und seit 1.10.1940 auch Kooperator in Hohenfurth. Einberufung zum Sanitätsdienst 4.12.1940.

28