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Dekanates Neubistritz. Die Pfarrei Ober-Baumgarten verwaltete er weiter bis zu seiner Pensionierung am

1.1.1964 und dazu seit 1945 nebenamtlich die benachbarten Pfarreien Blauenschlag und Schamers. Schon

kurz nach seiner Pensionierung starb er am 10.3.1964.

Dekan-Stellvertreter: Johannes Kramler,

Ehrenkonsistorialrat, Bischöflicher Notar, Personaldechant,

Pfarrer in Riegerschlag,

Geboren: 1. Juni 1875, in Christianberg,

Priesterweihe: 23. Juli 1899.

Erst war er Erzieher im Haus des Grafen Ledebur in Welchau.

Dann war er Kaplan: seit 19.2.1900 in Ogfolderhaid, seit 1.7.1905 in Oberplan.

Ab 1.8.1906 wirkte er bis zu seiner Pensionierung am 1.3.1941 als Pfarrer in Riegerschlag. Er war seit

12.3.1925 Sekretär (Dekan-Stellvertreter) des Vikariates (Dekanats) Neuhaus (seit 1.10.1938 Neubistritz).

Am 20.9.1933 wurde er zum Personaldechant und am 1.5.1938 zum Ehrenkonsistorialrat ernannt. Am

1.3.1941 wurde er pensioniert. Er half gelegentlich in der Pfarrei Baumgarten (Administraturbezirk St.

Pölten) aus. Anzeige wegen Vergehens gegen das Feiertagsrecht an Christi Himmelfahrt und Fronleichnahm

1943. Erneut angezeigt wegen angeblich wehrkraftzersetzender Äußerungen anläßlich der Beichte eines

Brautpaares, danach Verhör durch die Gestapo am 3.5.1944.

Am 7.9.1944 wurde er in Neubistritz wegen des Verstoßes gegen das Heimtückegesetz verhaftet und

anschließend dem Volksgerichtshof Berlin überstellt. Er wurde beschuldigt am 6.1.1944 einem Brautpaar

die Beichte abgenommen und danach den Bräutigam gefragt zu haben, ob er im Krieg getötet habe. Er soll

dem Bräutigam geraten haben, das nicht mehr zu tun. Daraufhin wurde er vom Oberreichsanwalt beim

Volksgenchtshof unter demAktenzeichen 3 J 1255/44-1 L 375/44 vom 30. Juni 1944 wegen Verbrechen

gegen den § 5 Abs.1 No.1 und 2 KSSVO und § 91 b 73 StGB angeklagt. In der Hauptverhandlung am

24.11.1944 beim 1. Senat des Volksgerichtshofes in Berlin wurde er freigesprochen, dank der Bemühungen

Bischof Wienkens. Er befand sich seit dem 7.9.1944 in Untersuchungshaft.

Nach seiner Pensionierung lebte er zunächst noch in Riegerschlag, später in Persenbeug (Niederösterreich),

wo er am 10.1.1947 starb.

HINWEISE

zur Dekanatsstatistik:

1.Spalte ( 4 Ziffern):

Die ersten beiden Ziffern geben zweistellig das Dekanat an:

Bergreichenstein: 1; Bischofteinitz: 2; Deschenitz: 23; Gratzen: 11;

Hohenfurth: 13;

Hostau: 14; Kaplitz: 4; Krumau: 5;

Neubistritz: 7;

Oberplan: 17;

Prachatitz: 8; Winterberg: 22:

Die letzten beiden Ziffern sind die laufende alphabetische Nummerierung der Pfarreien.

Beispiel: 1.Spalte: 07 03: 07-->Dekanat Neubistrtz; 03-->3.Pfarrei im Dekanat-->Blauenschlag

2.Spalte (3 Ziffern)

Die 1.Ziffer gibt den Lankreis (polit.Bezierk) an:

Bergreichenstein: 1; Bischofteinitz: 2; Eisenstein: 3; Kaplitz: 4;

Krumau: 5;

Mies: 6;

Neubistritz: 7;

Prachatitz: 8; Tachau: 9.

Die letzten beiden Ziffern geben den Gerichtsbezirk (juristischen Bezirk) an

(Wichtig für Kataster, Grundbuch, persönl.Verhältnisse usw.):

Bergreichenstein: 01; Bischofteinitz: 02; Gratzen: 11; Hartmanitz: 12;

Hohenfurth: 13;

Hostau: 14;

Kalsching: 15; Kaplitz: 04;

Krumau: 05;

Neubistritz: 07; Neuern: 16; Oberplan: 17;

Pfraumberg: 18; Prachatitz: 08; Ronsperg: 19; Staab: 20;

Wallern: 21; Winterberg: 22:

Beispiel: 2. Spalte: 7 07: 7-->Neubistritz; 07-->Neubistritz;

Die Angaben der beiden Spalten beziehen sich auf das Jahr 1938/1939

0703 707 --

Blauenschlag Blažejov,

Blažejiv

D g 38

H

279

c

0

a H EW

B

ö

221

gb c

0

a

1359

0

1)

Weitere

Abkürzungen: S: Stadt; M:Markt; D:Dorf; g:Deutsch; b:Tschechisch, H:Häuser;

EW:Einwohner; Bö:Zahl der Tschechen unter den EW. c:Katholiken; a:Nichtkatholiken

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