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St. Pölten.

Der lateinische Text sagt:

Die Seelsorge (über den Ort, der) durch den Vertrag von St. Germain vom 10. September 1920 der CSR

zugeschlagen wurde, wurde dem Bischof von Budweis als Apostolichen Administrator übertragen.

Durch die Apostoliche Konstitution „Ad ecclesiastici regiminis“ vom 2. September 1937 wurde (der Ort)

aus der Diözese St. Pölten ausgegliedert und in die Diözese Böhmisch-Budweis eingegliedert.

Der Vatikan hat also erst 1937 den Ort kirchenrechtlich dem Bistum Budweis zugeordnet..

Daher gibt es im Budweiser Schematismus von 1862 keine Angaben über die Pfarrei Böhmisch Wielands.

1938: Böhmisch Wielands mit Ortsteilen (Ceske Velenice, antea Ceska Cejle, Josefsko, Dolni Velenice,

Böhmzeil, Josefschlag, Unter-Wielands).

Kirche zur heiligen Agnes von Böhmen ( Es handelt sich hier offensichtlich um die Pfarrkirche St.Agnes

von Gmünd / Niederösterreich ),

Kapelle zur heiligen Familie,

Schule I: 5 Klassen, Schule II: 5 Klassen,

Schule III: 3 Klassen,

Bürgerschule I: 4 Klassen,

Bürgerschule II: 3 Klassen.

Aus den Schulangaben ist nicht ersichtlich, ob es sich nur um tschechische Schulen handelt.

Es ist schon sehr eigenartig, dass erst am 10.9.1937 die Pfarrei kirchenrechtlich zum Bistum Budweis kam,

aber bereits am 1.10.1938 politisch wieder aus der CSR ausgegliedert wurde. Der Vatikan hat dies

kirchenrechtlich nicht geändert. Die Pfarrei blieb beim Bistum Budweis, wurde aber vom Bistum St. Pölten

betreut.

Gratzen (Nové Hrady, Neo-Castrum),

Parochia. Pfarrei.

Bereits im Jahre 1284 wird in Dokumenten ein Plebanus Henricus in Gretzen erwähnt, 1332 ist ein

Albertus als Plebanus in Gretzen.

Das Zisterzienserkloster Hohenfurt hatte bereits vor 1608 das Patronatsrecht über die Pfarrei Neo-

Castrensem, das ihnen von den Herren von Rosenberg geschenkt wurde.

1677 wurde in Gratzen ein Servitenkloster gegründet. Die Betreuung der Pfarrei Gratzen wurde den

Priestern dieses Klosters übertragen und das Patronatsrecht (über Gratzen) wurde mit dem Patronatsrecht

(über Malsching ) ausgetauscht (Zwischen dem Kloster Hohenfurt und den Grafen Von Buquoy).

Pfarr – und Klosterkirche zu den heiligen Aposteln Petrus und Paulus.

Matrikelbeginn: 1630 --- Sprache: Deutsch und Tschechisch ---

Patronatsherr: Carolus (Karl) Georg von Buquoy ---

Ehemalige Herrschaft und Patronatsamt: Gratzen.

Pfarradministrator: P. Manettus Kugler,

OSM, Jubelpriester, Bischöflicher Notar,

Ehrenkonsistorialrat, Personaldechant

Geboren: 6. Juli 1865 in Brixen (Südtirol),

Gelübde: 1. Dezember 1887,

Priesterweihe: 21. Dezember 1887.

Im Servitenkloster Gratzen lebte er seit 1895 als Vikar des Priors, zugleich war er Kooperator der Pfarrei

Gratzen. 1896 wurde er Prior des Klosters und Pfarradministrator bis 1911 und dann wieder seit 1914. Im

Jahre 1918 wurde er Ehrenkonsistorialrat und 1935 Personaldechant. Seit 1928 übte er nicht mehr das

Amt des Priors aus, blieb aber Pfarradministrator bis 1938. Er starb am 3.1.1939.

Kooperator I: P. A1oisius M. Sihorsch OSM,

Jubelpriester, Bischöflicher Notar,

Geboren: 10. Januar 1862 in Unterschönhub (Dolní Přísahov), Pfarrei Rosenberg,

Eingetreten: 13. September 1883,

Gelübde: 15. September 1887

Priesterweihe: 25. September 1887.

Im Servitenkloster Gratzen lebte er erst seit 1908 und war dort Stellvertreter des Priors (”vicarius prioris”)

und Syndikus, zugleich war er Kooperator der Pfarrei Gratzen. Vom 1.6. bis 30.9.1909 wirkte er als Kaplan

in Sonnberg, und vom 1.12.1909 bis 5.3.1911 in Kaplitz. Seit 1.1.1913 war er tätig in Meinetschlag als

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